„Sich ins Leben spielen“
Jedes Kind hat seine eigene Entwicklungsgeschichte, die vom Entwicklungskreislauf geprägt wird.
Folgende Bereiche, die in ständiger Interaktion miteinander stehen, bilden den Entwicklungskreislauf.
Mit diesen unterschiedlichen Erfahrungen und seinem individuellen Entwicklungsstand beginnt für jedes Kind die Kindergartenzeit. Die Eingewöhnung verläuft schonend an den Bedürfnissen von Eltern und Kind nach dem Berliner Modell.
Hier bei uns kann sich jedes Kind bis zum nächsten Lebensabschnitt, der Schule, individuell entwickeln - „Sich ins Leben spielen“.
Das Kind kann nicht gebildet werden, es bildet sich selbst.
Jedes Kind bildet sich selbst, in dem es seine Umwelt erforscht, und dabei sein Wissen eigenständig konstruiert. Dabei nimmt das Spiel die zentrale Stellung ein.
Bildungskreislauf:
Bildungsprozesse eines Kindes
Sie sind geprägt durch
Durch die Erweiterung und Umgestaltung unserer Einrichtung in den Jahren 2009 und 2021 ist es uns möglich Kinder von 2 bis 6 Jahren zu betreuen. Die Kinder werden im inklusiven Gedanken betreut. So sind Kinder mit Behinderung, Kinder die von Behinderung bedroht oder entwicklungsverzögert sind, sowie Kinder mit einer sonst gelagerten Andersartigkeit gleichermaßen in alle Bereiche mit eingebunden.
Somit können alle Kinder gemäß ihrer Entwicklung und Möglichkeiten die gleiche Förderung in allen Bereichen des täglichen pädagogischen Lebens und Handelns erfahren. Dabei erfordert der Prozess der Inklusion eine ständige Wachsamkeit jedem Einzelnen gegenüber um zu verhindern, dass einzelne oder die Gemeinschaft das Gefühl der Ausgrenzung erfahren.
Ohne Greifen kein Begreifen
Ohne Fassen kein Erfassen
Ohne Sinne kein Verstand
Ohne Fallen kein Aufstehen
Ohne Rückschritt keine Fortschritte
Kinder unter 3 Jahren sind in besonderem Maße auf Fürsorge, Verlässlichkeit und Orientierung durch einen Erwachsenen angewiesen. Sie lernen ganzheitlich in verschiedenen Entwicklungsschritten ihre Bedürfnisse kundzutun und später durch Sprache zu artikulieren. Daher ist es für unsere Einrichtung wichtig, dass von Anfang an Bezugspersonen zur Verfügung stehen, welche kontinuierlich die Übergangszeit von der Familie in die Kindertagesstätte intensiv betreuen und begleiten.
Kinder unter 3 sind kleine Forscher und Entdecker, welche sich ständig impulsiv in allen Bereichen ausprobieren und Dinge mit allen Sinnen vielfältig erkunden. Sie leben im Hier und Jetzt. Dabei sollte die pädagogische Bezugsperson sie unterstützen, ermutigen und Erfahrungen zulassen, sowie vor Gefahren schützen. Daher geben die päd. Kräfte den Kindern in der Gruppe vielfältige, verschieden gelagerte Anreize und Pausen. Die Entwicklung der Individualität und der Lernfähigkeit stehen dabei im Mittelpunkt.
Neue Kinder, egal zu welchem Zeitpunkt des Kindergartenjahres aufgenommen, bekommen bei uns die Möglichkeit individuell, nach ihren Ausprägungen in unserer Einrichtung anzukommen. Hierbei werden die aktuelle Familiensituation, die Eltern (oder eine andere feste Bezugsperson) und die Möglichkeiten der Beteiligten gleichermaßen berücksichtigt. Der Wechsel vom familiären Umfeld in eine anders gelagerte, vom Elternhaus losgelöste Welt wird behutsam und schonend angegangen. Die Eingewöhnung verläuft individuell und nicht nach vorgegebenem Zeitplan. So kann die Eingewöhnung bei einigen Kindern länger dauern als bei anderen. Dies hat weder etwas mit der päd. Qualität noch mit Erziehung im Elternhaus zu tun. Vielmehr ist die Persönlichkeit jeden Kindes und Elternhauses anders gelagert und kann von unseren päd. Kräften aktiv und individuell mit eingebracht werden. Dazu wird ein partnerschaftlicher, offener Kontakt zwischen päd. Kräften und Elternhaus als sehr positiv auf die Eingewöhnungsphase angesehen.
Alle Kinder sind gleich, alle Kinder sind verschieden. „Andersartigkeit“ ist nur eine von vielen Besonderheiten, die jedes Kind ausmachen. Wir sehen jedes Kind in seiner individuellen Persönlichkeit. Deshalb erziehen wir Kinder im Alter von unter 3 Jahren bis zur Einschulung, mit und ohne Behinderung, gemeinsam. Dies geschieht in einer freundlichen und zugewandten Weise.
In unserer pädagogischen Arbeit würdigen wir das Kind mit
Wir knüpfen an den Interessen und Möglichkeiten der Kinder an und gehen auf aktuelle Ereignisse flexibel ein. So können sich die Kinder situationsorientiert in den Tagesablauf mit einbringen. Das Kind wird auf diese Weise sein Wissen erweitern, wenn es einen entsprechenden Anlass erkennen kann. Kinder „be“-greifen Dinge durch miterleben, anfassen, anschauen, usw.
Auf dem vorhandenen Erfahrungsbereich der Kinder wird aufgebaut.
Wir sehen das Kind mit Allem
Verschiedene Aktivitäten werden angeboten. Dabei ist es uns besonders wichtig, die Kinder mit in die Gestaltung und die Abläufe des Tages einzubeziehen.
Das Raumangebot mit unterschiedlichen Spielbereichen gibt den Kindern dabei Anregungen zu vielfältigen Spielideen und Handlungen. Da die Einrichtung teiloffen geführt wird, hat jedes Kind die Möglichkeit alles zu erkunden und zu erleben.
Die Kinder erlernen in der Einrichtung ein partnerschaftliches, gleichberechtigtes und gleichwertiges Miteinander.
Das positive Körperbewusstsein des Kindes wird gestärkt. Es erlernt die anderen Kinder in ihrer Unterschiedlichkeit zu respektieren, sowie Nähe von Anderen annehmen zu können, aber auch ablehnen zu dürfen.
Das Kind erlernt Eigenverantwortung für seine Person und sein Eigentum.
Wir stärken das Selbstbewusstsein und die Lebensfreude des Kindes und unterstützen seine Neugierde zu experimentieren.
Wir möchten das Kind begleiten und ihm
interessante Tätigkeiten ermöglichen
Zusätzlich gewährleisten wir erforderliche Therapien in Einzelförderung und Kleingruppen.
Wir bieten dem Kind die Möglichkeit, Kenntnisse über seine Umwelt zu erwerben, sowie diese anzuwenden um sich mehr und mehr im Leben zurechtzufinden.
Im Rahmen der Partizipation entscheiden die Kinder mit über alltägliche Dinge in der Tagesstätte. Es werden regelmäßige „Konferenzen“ in der Regenbogengruppe (Ü3) abgehalten, in denen die Kinder demokratisch über die Auswahl der Spiele, Lieder oder Regeln diskutieren und abstimmen. Daher bekommt jedes Kind seine „Wahlstimme“, welche es nach eigenem Ermessen einsetzen darf. Diese Beteiligung zu erleben erfordert ein behutsames Heranführen an demokratische Werte im sozialen Miteinander. Der Grundstein dazu wird in der Mäuse- und Käfergruppe gelegt. Hier erfahren die Kinder in Geborgenheit und angenehmer Atmosphäre ihr eigenes Ich im Umgang mit Anderen. Sie entwickeln erste demokratische Handlungsstrategien und machen soziale Erfahrungen. Vom Ich-bezogenen Kleinkind gelangen sie zum Wir-bezogenen Gruppenmitglied. Dabei werden sie durch die päd. Kräfte der Gruppen ermutigt und unterstützt. Wir achten insbesondere darauf, dass Aktivitäten erlebnis-, gedanken- und handlungsbezogen sind. Wir schaffen Möglichkeiten, in der Gruppe und im ganzen Haus gemeinsam zu spielen und zu lernen. Die Behinderung eines Kindes findet insoweit Berücksichtigung, dass sich jedes Kind persönlich entfalten kann, mit Hilfsmitteln umzugehen lernt und im Zusammensein mit Anderen Unterstützung erfährt.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern der Kindergartenkinder ist von großer Bedeutung für alle Beteiligten. Im Sinne jedes einzelnen Kindes ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Erzieher:innen und Eltern bei der Förderung der Kinder sehr wichtig und wird in allen Bereichen partnerschaftlich angestrebt. Hierbei unterstützen sich die Parteien gegenseitig in Fragen der Bildung, Erziehung und Betreuung des Kindes.
Die Zusammenarbeit bezieht sich auch auf die Vereinbarung von Familie und Beruf.
Gemeinsam werden die Entwicklungsschritte des Kindes verfolgt. Dazu finden mindestens einmal jährlich Entwicklungsgespräche statt, welche auf Grundlage von Dokumentation und Beobachtung des jeweiligen Kindes beruhen. Regelmäßige Informationen erhalten die Eltern täglich bei Tür- und Angelgesprächen.
Im Kindergartenalltag wünschen wir uns eine intensive vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft zum Wohle des Kindes.
In diesem Zusammenhang hat die Elterninitiative am 15.08.2011 mit dem Jugendamt des Oberbergischen Kreises eine Vereinbarung zur Sicherstellung des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung nach § 8a Sozialgesetzbuch VIII Kinder- und Jugendhilfe abgeschlossen. „Kern ist die Vorhaltung eines möglichst frühzeitigen, koordinierten und multiprofessionalen Angebots im Hinblick auf die Entwicklung von Kindern, vor allem in den ersten Lebensjahren…“ §1, Abs. 4
In dieser Vereinbarung werden folgende Punkte verbindlich geregelt:
Um die aufgeführten Punkte zu gewährleisten, und um eine optimale Zusammenarbeit mit den Eltern zum Wohle des Kindes zu leben, bedienen wir uns des standardisierten Beobachtungsdokumentationsverfahrens „Kinderschutzbogen 0 – 6 Jahre“, Jugendamt des Oberbergischen Kreises. Dieses Verfahren und die daraus gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen uns eine objektive Gefährdungseinschätzung vorzunehmen.
Elternhaus und Kindergarten arbeiten Hand in Hand.
In Einzel- und in Gruppenangeboten nimmt das Kind nach seinem Entwicklungsstand, individuelle neue Erkenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten auf. Durch das Spielen bildet sich das Kind selbst. Dieses Spiel kann sehr individuell und bei jedem Kind entwicklungsbedingt anders verlaufen. Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden, werden die Gruppen altershomogen zusammengestellt. Das bedeutet, dass die Kinder die Möglichkeit haben mit Kindern des gleichen Entwicklungsstandes zu agieren und so die Chance erhalten in einer alters- und lernähnlichen Umgebung Erfahrungen zu sammeln. Darüber hinaus geben wir den Kindern durch unser teiloffenes Konzept, alle Kinder dürfen nach Absprache alle Angebote und Räumlichkeiten nutzen, die Möglichkeit von den älteren oder weiter entwickelten Kindern zu lernen. Ebenso entsteht dadurch eine Atmosphäre der Rücksichtnahme und Annahme des Andersseins gegenüber allen Menschen und deren Lebensformen. (inklusiver pädagogischer Gedanke)
Die päd. Kraft beobachtet verschiedene Situationen und setzt diese Beobachtungen in gezielte Angebote um. Diese werden jeweils individuell auf das Kind abgestimmt.
Die päd. Kraft
Regeln und Rituale sind für die Kinder im Kindergartenalltag sehr wichtig. Sie geben Sicherheit, Orientierung, Hilfestellungen im täglichen Leben, ordnen das Zusammenleben und erleichtern den Umgang miteinander. Regeln und Rituale sind nicht starr, sondern werden der Situation und dem Entwicklungsstand der Kinder angepasst. Dabei wirken die Kinder ihrem Alter und ihren Bedürfnissen entsprechend mit (Partizipation). Die Kinder sollen durch Wahlbeteiligung, Mitspracherecht und Äußerung von Kritik alters- und entwicklungsgerecht beteiligt werden. Das erzieht sie in die Richtung eines demokratischen Zusammenlebens und erfasst Regeln des gemeinsamen Miteinanders in der Gesellschaft.
Das Frühstück ist für die Kinder durch folgende Regeln und Rituale geprägt:
Räume sprechen durch ihre Atmosphäre und ihre Einteilung. Sie erziehen indirekt mit, indem sie auffordern oder einschränken, disziplinieren oder Entfaltung ermöglichen. Raumentscheidungen sind deshalb immer zugleich pädagogische Entscheidungen.
Im unserem pädagogischen Ansatz „Sich ins Leben Spielen“ bemessen wir der Raumgestaltung eine „auffordernde“ Bedeutung zu.
Um den Kindern ein vielfältiges Angebot zum Spielen zu bieten, werden sämtliche Räumlichkeiten immer wieder aus der „pädagogischen Perspektive“ betrachtet und verändert. Hierbei haben alle Kinder ein Mitspracherecht bzw. werden möglichst viele Bedürfnisse aller Kinder in das Raumkonzept mit eingebunden.
Es wird darauf geachtet das Räume und Wände nicht überladen sind. Unruhe durch ein „zu viel“ im Raum und an den Wänden ist gerade im Zeitalter der Reizüberflutung nicht gewünscht und mindert ein konzentriertes und lustvolles Spielen bzw. lernen.
Die Kinder sollen
Der gesamte Außenspielbereich steht den Kindern täglich als Lebens- und Erfahrungsraum zur Verfügung. Fahrzeuge und Spielsachen befinden sich in einem Abstellraum auf dem Gelände, sodass die Kinder auch hier Wahlmöglichkeiten haben. Die Anlage ist mit viel Freifläche für freies Spiel aber auch strukturiert in Ü- und U-Bereiche aufgegliedert. Alle Kinder dürfen alle Bereiche gleichermaßen nutzen.
Während des Tages achten die päd. Kräfte darauf, dass die Kinder die Räume und Spielgeräte sorgsam nutzen. Die Kinder werden an der Gestaltung und Pflege der Räume altersgemäß beteiligt. Die Qualität der Raumgestaltung wird regelmäßig von allen Beteiligten überprüft.
Die Erzieherin, der Erzieher
Der Vorstand und das Kindergartenteam der "Linder Kinder"
Elterninitiative "Linder Kinder" e.V.
Josefsstraße 3
51789 Lindlar
Elterninitiative "Linder Kinder" e.V., 2024